Kultursensible Sterbebegleitung

In Berlin leben etwa 872.000 Menschen, die nicht ursprünglich aus Deutschland stammen. Ergebnisse aktueller Studien zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund im Vergleich zur deutschen Bevölkerung Hospize und palliative Angebote viel seltener in Anspruch nehmen. Im März 2013 haben wir das Projekt: „Am Lebensende fern der (vorherigen) Heimat“ zur kultursensiblen Sterbebegleitung ins Leben gerufen. Wir wollen die Angebote des Hospizdienstes für alle Menschen zugänglich machen und Menschen aus anderen Kulturen für die ehrenamtliche Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen gewinnen. Wir bieten Fortbildungen für Pflegende zum Thema kultursensible Pflege an. In den vergangenen Jahren wurden mehr Menschen mit Migrationshintergrund von uns begleitet und es kamen Ehrenamtliche zu uns, die Türkisch, Polnisch, Arabisch, Ungarisch, Koreanisch, Spanisch, Portugiesisch, Norwegisch, Englisch und Rumänisch als Muttersprache haben. Mehr dazu lesen Sie hier in der Lazarus Hospiz Aktuell (Ausgabe 4/2018). Bericht im Infoportal Diakonie Deutschland: Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund im Hospiz​.

Kooperation mit dem Denkmal-Hospiz in Oświęcim

Die Zusammenarbeit zwischen dem polnischen Denkmal-Hospiz in Oświęcim, Polen und dem deutschen Lazarus-Hospiz in Berlin

Am 27. Januar 1945 wurden die Häftlinge, die das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hatten, von der russischen Armee befreit. Heute ist der 27. Januar ein internationaler Gedenktag. Er erinnert an die Entrechtung, Ausgrenzung und Ermordung der Juden, Roma und Sinti, der Homosexuellen und politisch Gefangenen sowie der Zwangsarbeiter und Polen. Auschwitz gehört zu unserer deutschen Geschichte und zu unserer Identität, formulierte Bundespräsident Gauck am 27. Januar 2015 in der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat 2013 eine Verbindung zwischen uns, dem Lazarus Hospiz Berlin an der Gedenkstätte Bernauer Straße, und dem 2012 neu gegründeten Denkmal-Hospiz in der Stadt Oświęcim hergestellt.

Hospiz macht Schule

Wir bieten eine für Kinder entwickelte Projektwoche an Grundschulen für die 3. und 4. Klasse zu folgenden Themen: 

  • Werden und Vergehen
  • Krankheit
  • Sterben und Tod
  • Trauer und Trauerbegleitung
  • Trost und Trösten

Die meisten Kinder kommen bereits früh in Kontakt mit ersten Verlusterfahrungen, mit Abschiedsschmerzen und auch mit dem Sterben und dem Tod, zum Beispiel wenn Haustiere sterben oder bei dem Verlust der Großeltern.

In der Projektwoche „Hospiz macht Schule“ soll behutsam an diese Themen herangeführt werden. Bei der Begleitung von sterbenden Menschen und deren Angehörigen erleben wir oft, dass Eltern versuchen, ihre Kinder vor diesem Thema zu schützen. Erwachsene fühlen sich oft hilflos, wenn sie die direkten Fragen der Kinder beantworten sollen. Kinder werden daher aus Gesprächen ausgegrenzt und bleiben häufig mit ungeklärten Fragen und Ungewissheit zurück.

Ziel der Projektwoche ist es, Kinder sensibel und erfahrungsorientiert an die Themen Sterben, Tod und Trauer heranzuführen und Tod und Sterben als Teil des Lebens zu begreifen.

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