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Ausgabe 55/ Dezember 2023
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„Die Adventszeit ist eine Zeit, in der man Zeit hat, darüber nachzudenken, wofür es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen
(Gudrun Kropp, Lyrikerin, Kinder- und Sachbuchautorin)

Wir grüßen Sie herzlich

mit einem Aphorismus der Lyrikerin und Autorin Gudrun Kropp über die Zeit und was man mit ihr anfängt. Im Ambulanten Lazarus Hospizdienst haben 14 Menschen ihre Zeit genutzt. Wofür lesen Sie im Anschluss.
Unsere Patientenfürsprecherin Claudia Trautloft stellt einen Künstler vor, der sich mit dem Thema Grabbeigaben beschäftigt hat und zum Forumabend am 08.Januar 2024 seine Werke vorstellt.

Das Lazarus Hospiz wünscht Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und Hoffnung und Frieden für das neue Jahr!
Neue ehrenamtliche Mitarbeitende für den Ambulanten Lazarus Hospizdienst
Am 26.11.2023 endete der Vorbereitungskurs „Ehrenamtliche Hospizbegleiterin/ehrenamtlicher Hospizbegleiter“. 14 Teilnehmende haben erfolgreich den Kurs abgeschlossen. Wir gratulieren nochmals an dieser Stelle allen Teilnehmenden. Es war eine motivierte und bezaubernde Kursgruppe und wir als Koordinatorinnen freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit in der Begleitung von schwerstkranken Menschen mit den frisch gebackenen ehrenamtlichen Mitarbeitenden.
Gruppenfoto der Kursabsolventen mit den Koordinatorinnen.
© Britta Fey
Wer Interesse hat, ebenfalls für unseren Hospizdienst ehrenamtlich tätig zu werden: Am 12.02.2024 beginnt ein neuer Vorbereitungskurs. Auf unserer Website www.lazarushospiz.de sind alle Informationen über den Vorbereitungskurs zu finden. Wir freuen uns auf Sie!
© Britta Fey
Andrea Biank
stellv. Leiterin des Ambulanten Lazarus Hospizdienstes
„Ich arbeite intuitiv, manchmal weiß ich gar nicht was ich mache“ …

Constantin Ungureanu fotografiert Grabbeigaben.

Eher zufällig landete er in einem Fotokurs der VHS mit dem Thema „Hoffnung der Vergänglichkeit - Stillleben in der Fotografie“.
Zur Vorbereitung sollten die Teilnehmenden 10 Gegenstände mitbringen, die für sie Bedeutung hatten. „Letztendlich habe ich mir dafür Dinge ausgesucht, die für eine bestimmte Episode in meinem Leben stehen“, sagt Constantin. Und plötzlich kam ihm der Gedanke, dass ja auch Dinge, die einem Menschen mit ins Grab gegeben werden, eine Form vom Still-Leben darstellen. So entstand sein Fotoprojekt „Grabbeigaben“. Freunde und Bekannte wurden gebeten, sich Dinge auszusuchen, die in ihrem Leben bedeutungsvoll waren und von denen sie sich vorstellen konnten, sie mit ins Grab zu nehmen. Das Vorhaben stieß auf Begeisterung bei denen, die noch nicht mit unheilbarer Krankheit oder kurzer Lebenserwartung konfrontiert waren. Eine Teilnehmerin sagte jedoch ab, weil sie plötzlich mit einer schweren Krankheit in ihrem nächsten Umfeld zu tun hatte und der Gedanke an eine Grabbeigabe in ihrer Realität mit zu viel Emotionen belastet war.

„Ich habe mich sehr gefreut, dass mir die Menschen so vertrauten und mir die Geschichte zu ihren Dingen erzählt haben. Ich habe Beziehungen aufgebaut und versucht, in den Fotos zwei Ebenen aufzubauen. Zum einen die Ebene des Gegenstandes, zum anderen die Geschichte dazu, den Hintergrund, die persönliche Beziehung zu dem Gegenstand, die Geschichte, die die Person mit diesem Gegenstand verbindet.“
So war es ein sehr einfühlsamer und künstlerischer Prozess, der zu diesen außergewöhnlichen Fotos geführt hat. Weit entfernt von Klischees und vorgefertigten Gedanken. Keinesfalls wollte Constantin deshalb die Gegenstände direkt auf dem Friedhof fotografieren, „das war mir zu plump und nimmt die Kreativität weg.“ Entstanden sind sehr persönliche und phantasievolle Fotos, die von unbekannten Menschen handeln, deren Grabbeigaben aber so viel über sie erzählen, dass sie einem schon bald vertraut vorkommen.
Das Foto zeigt das KPD Parteibuch der Großmutter der Geberin. Sie möchte das Parteibuch mit ins Grab nehmen, weil die Großmutter eine sehr wichtige Person für sie war. Die fotografische Umsetzung zeigt die politische Gefahr, in der die Großmutter als Kommunistin in der Nazizeit schwebte.
Hier sind die Impfpässe aller verstorbenen Katzen der Besitzerin zu sehen. Die Impfpässe sollen nach dem Tod der Besitzerin mit in ihr Grab gegeben werden.
Und wie geht es jetzt weiter mit dem Projekt? „Das ist nun abgeschlossen, vielleicht ergibt sich aber etwas Neues daraus. Meine Hoffnung ist, dass mich mal eine Galerie entdeckt“.
Zur Person: Constantin Ungureanu, Künstler, Maler, Fotograf, Lyriker, Katzenliebhaber. Lebt und arbeitet in Berlin Neukölln.
Weitere Bilder unter www.cu58.de
Was sind Grabbeigaben?

Das sind Gegenstände oder Artefakte, die traditionell in ein Grab gegeben werden, um die Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits zu begleiten oder ihnen im Leben nach dem Tod zu dienen. Die Praxis ist in vielen Kulturen und Epochen weit verbreitet und kann religiöse, spirituelle oder symbolische Bedeutung haben.
Zu diesem Thema wird es am 8. Januar 2024 einen Lazarus Hospiz Forumabend mit Constantin Ungureanu und der Bestatterin Martina Gohlke-Broneske geben, die u.a. Fragen dazu beantwortet, welche Dinge mit ins Grab können und wie weit Angehörige mitbestimmen dürfen.
Es liegen dann auch Karten bereit, auf denen Sie Dinge benennen können, die Sie für sich oder eine nahestehende Person als Grabbeigabe wünschen.
© Nina Wiedemeyer
Claudia Trautloft
Patientenfürsprecherin im Stationären Lazarus Hospiz

EINLADUNG

zum LAZARUS HOSPIZ – BENEFIZ

Montag, den 11. Dezember 2023 um 18.00 Uhr im Festsaal

Film: Das Herz von Jenin

Dazu Punsch & Gebäck

"Das Herz von Jenin" erzählt die wahre Geschichte Ismeal Khatibs, dessen 12-jähriger Sohn Ahmed 2005 im Flüchtlingslager von Jenin von Kugeln israelischer Soldaten tötlich am Kopf getroffen wird. Nachdem die Ärzte im Krankenhaus nur noch Ahmeds Hirntod feststellen können, entscheidet der Palästinenser Ismael, die Organe seines Sohnes israelischen Kindern zu spenden und damit deren Leben zu retten.
Zwei Jahre später begibt er sich auf eine Reise quer durch Israel, um diese Kinder zu besuchen. Eine schmerzhafte und zugleich befreiende Reise, denn durch die Kinder kommt Ismael auch seinem Sohn wieder ganz nah.
Lazarus Hospiz - Forumabend im Januar

Wir laden Sie herzlich zu unserem nächsten Forumabend am 8. Januar 2024 ein. Wie im obigen Artikel geschildert, wird es um Grabbeigaben gehen.
Gerne dürfen Sie diesen Newsletter auch an andere Interessierte weiterleiten oder Freundinnen und Freunde ermutigen, sich für den Lazarus Hospiz Newsletter anzumelden, damit die Idee der Hospizarbeit noch weiter in die Welt getragen werden kann.
Wenn Sie keine weiteren Informationen von uns möchten, benutzen Sie bitte den Link weiter unten für die Abmeldung.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Lazarus Hospiz

Anette Adam

Leitung Stationäres Lazarus Hospiz

Elizabeth Schmidt-Pabst

Leitung Ambulanter Lazarus Hospizdienst

Bernauer Str. 117
13355 Berlin
Tel: 030 / 46 705 276
Fax: 030 / 46 705 277
E-Mail: lazarushospiz-ambulant@lobetal.de
Web: https://www.lazarushospiz.de

Redaktion: Anette Adam, Elizabeth Schmidt-Pabst, Andrea Biank, Paul Pomrehn
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