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Ausgabe 54/ November 2023
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Mache ich alles richtig? Ist das alles 'normal', was gerade passiert?
(Jenny Mädel, ehrenamtliche Sterbebegleiterin)

Wir grüßen Sie herzlich

mit den Fragen, die sich unsere ehrenamtlich Mitarbeitende Jenny Mädel gestellt hat, bevor sie ihren Weg in die Hospizarbeit gefunden.
Außerdem klären wir die Frage, warum es in Zukunft zwei Lazarus Hospize geben wird.
Ehrenamt macht glücklich – auch oder vielleicht gerade im Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden

Jenny, 45 Jahre, kommt seit 4 Monaten montags zu uns ins stationäre Hospiz und engagiert sich ehrenamtlich. Sie besucht unsere Gäste in ihren Zimmern und fragt bei einem Plausch nach ihren Wünschen zum Abendessen. Dann werden je nach Vorliebe Salate geschnippelt, Stullen geschmiert oder Bratkartoffeln zubereitet und entweder im Zimmer oder beim gemeinsamen Abendessen im Wohnzimmer serviert.

In Berlin geboren und aufgewachsen, studierte Jenny Wirtschaft. Doch die Tätigkeit in profitorientierten Unternehmen erschien ihr auf Dauer nicht sinnvoll genug. Berufliche Erfüllung fand sie in ihren nächsten beruflichen Stationen, wie zum Beispiel der langjährigen Leitung des Ronald McDonald Hauses in Berlin-Wedding, wo Familien ein Zuhause auf Zeit finden, während ihre schwerkranken Kinder in der Charité behandelt werden müssen. Hier lernte sie auch das Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen kennen und schätzen. Seit vier Jahren „ackert“ sie im Berliner Sozialunternehmen Acker e. V für mehr Wertschätzung von Natur und Lebensmitteln. Aber nur vier Tage in der Woche: Einen Tag hat sie sich fest reserviert für ehrenamtliche Projekte.
„Vor 3 Jahren habe ich dann einen sehr lieben und für mich sehr wichtigen Menschen während der letzten Tages ihres Lebens bis zu ihrem Tod begleitet. Große Unsicherheit begleitete mich in dieser schweren Zeit. Mache ich alles richtig? Was könnte ich noch tun? Ist das alles „normal“, was gerade passiert? In meinem Trauerprozess habe ich mich intensiv mit dem Thema Sterben auseinandergesetzt. Ich absolvierte nicht einen, sondern gleich zwei “Letzte-Hilfe-Kurse”, um Antworten zu finden. Ich glaube, ich habe einfach gehofft, dass mir jemand sagt, dass alles so wie es war, gut war. Auf meiner Suche nach Austausch und Trost besuchte ich das Trauercafé Lazarus. Das Trauercafé war nicht der richtige Ort für mich - wohl aber das Lazarus Hospiz. Bei meiner ersten Begegnung mit Elizabeth Schmidt-Pabst vom Ambulanten Lazarus Hospizdienst spürte ich sofort, dass es passt und ich mich wohl fühle. Das war mir wichtig. Im Rahmen meiner Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin machte ich erste Erfahrungen im stationären Lazarus Hospiz beim Verteilen von Kaffee und Kuchen an die schwerstkranken Gäste. Als ich abends das Haus verließ, fühlte ich mich unglaublich glücklich. Seitdem engagiere ich mich regelmäßig ehrenamtlich im stationären Hospiz und begleite auch Sterbende in anderen Einrichtungen oder ihrer Häuslichkeit. Ich bin dankbar für die Begegnungen, die manchmal ganz alltäglich und dann wieder wahnsinnig berührend und innig sind.”
© Anette Adam
Jenny Mädel
ehrenamtliche Sterbebegleiterin
Richtfest für Hospizneubau in Bad Kösen


Am 29. September fand auf dem Grundstück des Lazarus Hauses Bad Kösen das Richtfest für das Hospiz statt. 16 Plätze werden dort entstehen. Erste Pläne gibt es schon seit Inbetriebnahme des Lazarus Hauses Bad Kösen, also bereits vor gut 26 Jahren. Es ist das zweite stationäre Hospiz der Stiftung Lobetal neben dem Lazarus Hospiz in Berlin. Ein drittes Hospiz entsteht derzeit in Wandlitz.
Das Hospiz wird wie die Bad Kösener Anlage auch das Wort Lazarus im Namen tragen, damit an die Tradition der Lazarus Diakonie in Bad Kösen erinnern und sich an den Namen des Lazarus Hospizes anlehnen.
Das einstöckige Gebäude verfügt über geräumige helle Einzel­zimmer, die jeweils über ein barrierefreies Bad verfügen. Die zu jedem Zimmer gehörende überdachte barrierefreie Terrasse erlaubt den direkten Zugang ins Freie. Eine Dachbegrünung und die Nutzung von Erdwärme nehmen ökologische Aspekte auf. Natürliche Materialien sowie helle und Pastelltöne bestimmen die Atmosphäre.
Der Bau wird von Spenderinnen und Spendern des Freundeskreises Lobetal sowie der v. Bodelschwinghschen Stiftung Bethel unterstützt. Der Einzug ist für den Sommer 2024 geplant.

Aus der Öffentlichkeitsarbeit der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal

Lazarus Hospiz Forumabend Dezember

Wir laden Sie herzlich am 11. Dezember 2023 zu unserem nächsten Forumabend ein. Beim Leben meiner Schwester ist der Titel des Films, den wir Ihnen in diesem Dezember zeigen, traditionell bei Punsch und weihnachtlichem Gebäck.
Gerne dürfen Sie diesen Newsletter auch an andere Interessierte weiterleiten oder Freundinnen und Freunde ermutigen, sich für den Lazarus Hospiz Newsletter anzumelden, damit die Idee der Hospizarbeit noch weiter in die Welt getragen werden kann.
Wenn Sie keine weiteren Informationen von uns möchten, benutzen Sie bitte den Link weiter unten für die Abmeldung.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Lazarus Hospiz

Anette Adam

Leitung Stationäres Lazarus Hospiz

Elizabeth Schmidt-Pabst

Leitung Ambulanter Lazarus Hospizdienst

Bernauer Str. 117
13355 Berlin
Tel: 030 / 46 705 276
Fax: 030 / 46 705 277
E-Mail: lazarushospiz-ambulant@lobetal.de
Web: https://www.lazarushospiz.de

Redaktion: Elizabeth Schmidt-Pabst, Andrea Biank, Paul Pomrehn
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