Headerbild Newsletter Lazarus Hospiz
Ausgabe 53/ October 2023
Logo Lazarus Hospiz Berlin
„Hospiz - ein anderer Umgang mit Sterbenden
(Titel des ersten Forumabends)

Wir grüßen Sie herzlich

mit dem Titel des ersten Forumabends, der am 18.Oktober 1993 stattfand, und mit dem die Erfolgsgeschichte der Forumabende im Lazarus Hospiz begann. Erfahren Sie im nachfolgenden Interview etwas über die Entstehung dieses Formats. Ebenfalls berichten die Kolleginnen und Kollegen aus dem Stationären Lazarus Hospiz kurz über ihren Betriebsausflug.
Interview zum 30-jährigen Jubiläum der Forumabende

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Forumabende im Lazarus Hospiz hat Elizabeth Schmidt- Pabst, die Leiterin des Ambulanten Lazarus Hospizdiensts, mit der Initiatorin des ersten Forumabends, Christa Lechner, gesprochen:

Elizabeth Schmidt-Pabst: Liebe Frau Lechner, 30 Jahre ist es her, seit der erste Forumabend mit dem Titel: „Hospiz - ein anderer Umgang mit Sterbenden“ stattfand.
Was hat euch bewegt, den Forumabend ins Leben zu rufen?
Christa Lechner: Während meiner Zeit im St. Joseph`s Hospice in London habe ich gelernt, dass es wichtig ist, die Themen „Sterben, Tod und Trauer“ in die Gesellschaft hinein zu tragen

ESP: Was war euer Anliegen dabei?
CL: Es sollte ein Ort angeboten werden, an dem in Offenheit über alles gesprochen werden kann, was den großen Themenkomplex „Sterben“ umfasst. Wir wollten Informationen geben. Das Sterben und die Trauer aus der Tabuzone lösen. Und die Erfahrungen, die wir in der Begleitung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen machten, galt es weiterzugeben.

ESP: Wer war der Zielgruppe?
CL: Die Zielgruppe war die breite Öffentlichkeit. Da gab es keine Einschränkungen
Später habe ich auch gezielt Schulungen für Pflegekräfte angeboten.

ESP: Wer nahm damals teil?
CL: Das Spektrum der Teilnehmenden war breit. Der Schwerpunkt lag sicher bei der älteren Generation, aber es kamen auch jüngere Leute.

ESP: Auf welchen Kenntnisstand war die Berliner Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt?
CL: Die Hospizarbeit war noch sehr in den Anfängen. Ein erstes stationäres Hospiz war bereits eröffnet, aber für diese Einrichtung gab es noch keine klaren Vorgaben und sie ist mit den heute gängigen professionellen Standards nicht zu vergleichen. Die Bevölkerung war interessiert an dem, was da an Neuem wuchs. Man kannte die Bücher von Frau Kübler-Ross und wusste um die Hospizarbeit in England, aber in Deutschland war die Hospizarbeit allerorten erst im Aufbau.

ESP: Gab es Hürden/Hindernisse, die überwunden werden mussten?
CL: Das größte Hindernis war die Finanzierung. Für die Krankenkassen gab es den Einrichtungstyp „Hospiz“ nicht. Man kannte Altenheim, Krankenhaus, Krankenheim und ambulante Krankenpflege. Dafür gab es Finanzierungskonzepte. Aber ambulante und stationäre Hospizversorgung war darin nicht vorgesehen. Hospizarbeit konnten sich folglich nur private Initiativen „leisten“. Ein großer Dank an das damalige Lazarus-Diakonissenhaus, das aus eigener Tasche den Aufbau der Arbeit finanziert hat.

ESP: Wie viele Menschen nahmen damals am ersten Forumabend in etwa teil?
CL: Da bin ich mir nicht mehr ganz sicher, aber 10-20 Personen waren es immer. Manchmal auch durchaus mehr.

ESP: Vielen Dank für das interessante Gespräch.
© Britta Fey
Elizabeth Schmidt-Pabst
Leiterin des Ambulanten Lazarus Hospizdienstes
© privat
Christa Lechner
Initiatorin der Forumabende
im Lazarus Hospiz
Betriebsausflug des Stationären Lazarus Hospizes

Am 19. September hatten die Kolleginnen und Kollegen des Stationären Lazarus Hospizes ihren Betriebsausflug. Ziel der Reise war die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam. Vom Hauptbahnhof ging es durch die schöne Altstadt mit dem, wieder in neuem Glanz erstrahlenden, Marktplatzensemble und dem Holländischen Viertel zum Neuen Garten. Im dort gelegenen Marmorpalais erhielt die Gruppe eine separate Führung durch die Sommerresidenz Friedrich Wilhelms II. und bekam interessante Einblicke in das Leben der ehemaligen Bewohner und die Raumkunst in der Zeit des Klassizismus. Nach der Führung machte die Gruppe eine Pause an der Orangerie des Neuen Garten. Anschließend ging es mit einer kleinen Bummeltour durch das Holländische Viertel zur Genusswerkstatt im ehemaligen Marstall des Stadtschlosses. Bei leckerem mediterranen Essen gab es Zeit zum Austausch und der Tag klang bei einem Glas Bier oder Wein gemütlich aus..
©privat

Paul Pomrhen
Verwaltungsmitarbeiter im Stationären Lazarus Hospiz

EINLADUNG

zum LAZARUS HOSPIZ – BENEFIZ

Montag, den 9. Oktober 2023 um 18.00 Uhr im Festsaal

THEMA:
Klagefrauen - die heilsame Kraft der Klage

GÄSTE:
Anna Petzer & Martina Gohlke-Broneske
Anna Petzer studierte Rhythmik (Musik und Bewegung) sowie Kunst und Medien an der Universität der Künste Berlin. Seit 2018 beschäftigt sie sich mit individuellen und kollektiven Praktiken der Angst- und Trauerbewältigung und erforscht in ihren audiovisuellen Arbeiten archaische Klangfarben und deren Echos im künstlerischen Klagelied.
Martina Gohlke-Broneske studierte Kulturwissenschaften bevor sie 2006 Bestatterin wurde und 2019 Januar Bestattungen gründete.

Still ist der Tod, der Anlass gibt zu lauter Trauer. Wo ist das gemeinschaftliche Weinen und Klagen geblieben, das ehemals die Verstorbenen in das Reich der Toten geleitete? Es oblag den Klagefrauen, durch ihr emotionales Lamentieren die Verbindung zwischen den Welten der Lebenden und der Toten herzustellen.
Nicht nur ist hierzulande die Totenklage aus der Öffentlichkeit verschwunden, selbst im privaten Kreis der Familie wird leiser getrauert. Kann das gemeinsame Klagen und Singen den Schmerz lindern und Halt geben? Wie die Klage über den Verlust durch Tod hilft, darüber erfahren wir an diesem Abend von Klangkünstlerin Anna Petzer und Bestatterin Martina Gohlke-Broneske.

Lazarus Hospiz Forumabend November

Wir laden Sie herzlich am 13. November 2023 zu unserem nächsten Forumabend ein. Olaf Ihlefeldt vom Südwestkirchhof Stahnsdorf spricht über die Bedeutung der Friedhöfe und welche neuen Wege man auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf geht.
-Der Friedhof lebt-
Gerne dürfen Sie diesen Newsletter auch an andere Interessierte weiterleiten oder Freundinnen und Freunde ermutigen, sich für den Lazarus Hospiz Newsletter anzumelden, damit die Idee der Hospizarbeit noch weiter in die Welt getragen werden kann.
Wenn Sie keine weiteren Informationen von uns möchten, benutzen Sie bitte den Link weiter unten für die Abmeldung.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Lazarus Hospiz

Anette Adam

Leitung Stationäres Lazarus Hospiz

Elizabeth Schmidt-Pabst

Leitung Ambulanter Lazarus Hospizdienst

Bernauer Str. 117
13355 Berlin
Tel: 030 / 46 705 276
Fax: 030 / 46 705 277
E-Mail: lazarushospiz-ambulant@lobetal.de
Web: https://www.lazarushospiz.de

Redaktion: Elizabeth Schmidt-Pabst, Andrea Biank, Paul Pomrehn
Logo HStL und Bethel