Headerbild Newsletter Lazarus Hospiz
Ausgabe 42 / November 2022
„Gastfreundschaft vergesst nicht, denn dadurch haben einige,
ohne es zu wissen, Engel beherbergt.“
(Bibel, Hebräer 13,2)

Wir grüßen Sie herzlich

mit diesem biblischen Vers. Er hat es in das neue Leitbild des stationären Lazarus Hospizes geschafft.
Ein Dreh der ARD im Lazarus Haus Hospiz gab uns Gelegenheit zur Positionierung zum Thema aktive Sterbehilfe. Den Link zum Film finden Sie im Kurzbeitrag.
Wie immer laden wir Sie herzlich zu unserem Forumabend ein. Das Thema am 14.11.2022: ,,Trauerfeiern -das letzte Fest selbst gestalten"
Zum letzten Forumabend mit dem Palliativmediziner Dr. Matthias Gockel finden Sie einen Rückblick
Logo Lazarus Hospiz Berlin

Leitbild Lazarus Hospiz entwickelt

Im Januar dieses Jahres wurde das neue Leitbild des Lazarus Hospizes veröffentlicht. Es wurde innerhalb von vier Treffen entwickelt. Pfarrer und Seelsorger Matthias Albrecht hat den gesamten Prozess gesteuert und moderiert. Viele neue Kolleginnen und Kollegen war mit dabei, so dass der Prozess auch das Team zusammenführte.
Leitbild II
Anette Adam berichtet: „Uns wurde bewusst, wie wichtig die Fragen waren, die uns begleitet haben: Wie verstehen wir unsere Arbeit? Was ist uns wichtig? Wie wollen wir uns verstanden wissen? Auf welche gemeinsamen Nenner wollen wir uns verständigen?“ Jede und jeder konnte sich mit ihren und seinen Wert- und Moralvorstellungen einbringen. Das hatte auch zur Folge, dass sich die Mitarbeitenden untereinander besser kennen und verstehen lernten. Anette Adam fasst zusammen: „Der Prozess insgesamt hat uns als Team sehr gut getan, hat uns gestärkt und miteinander neu verbunden. Mir persönlich hat es einfach gut getan, meine Kolleginnen und Kollegen in ihrer Vielfalt besser kennenzulernen. Dabei hat mich die Offenheit aller Beteiligten überrascht und gefreut, es war deutlich zu spüren, wie viel Engagement – auch gedanklich – in diesem Team vorhanden ist.“
Wolfgang Kern (c) Mechthild Rieffel
Wolgang Kern
Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal
©Mechthild Rieffel

Mein Tod. Meine Entscheidung

am 25. Oktober 2022 strahlte die ARD um 23:35 Uhr die Dokumentation „Mein Tod. Meine Entscheidung“ aus der Reportage Reihe echtes Leben, aus. Inhaltlich geht es um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2020 zum assistierten Suizid. Unter anderem kommen auch Stimmen aus dem stationären Lazarus Hospiz zu Wort. Leiterin Anette Adam, Seelsorger Matthias Albrecht und Hospizgast Silvia Bartz berichten über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum assistierten Suizid.
Die Reportage ist noch bis zum 25. Oktober 2023 in der ARD-Mediathek zu sehen. Den Link dazu finden Sie hier.
Potrait
Paul Pomrehn
Verwaltungsmitarbeiter im Stationären Lazarus Hospiz
© Christiane Potkowa
Teilnahme nur mit aktuellem negativen Covid-19 Schnelltest, FFP2-Maske und nach Anmeldung möglich!
(Wir bieten Tests vor Ort, in der Zeit von 17:20 Uhr bis 17:40 Uhr, an. Gern stellen wir Ihnen auch eine Bescheinigung für eine kostenlose Testung in einem Testzentrum aus.)
Anmeldung bei Herrn Pomrehn
Tel.: 030 46 705-272, p.pomrehn@lobetal.de

EINLADUNG

zum LAZARUS HOSPIZ – FORUMABEND

Montag, den 12. November 2022 um 18.00 Uhr im Festsaal

TITEL: Trauerfeiern- das letzte Fest selbst gestalten
GAST: Susanne Jung- Funeral Ladies
Bestatterin und Buchautorin (Besser leben mit dem Tod)
Seit 20 Jahren Wegbereiterin für eine veränderte Bestattungskultur,
Individuelle Bestattungen und Begleitung im Übergang

An diesem Abend möchte ich mit Ihnen ins Gespräch kommen und dabei Angedachtes zu Ende denken. Was ist möglich im Prozess des Überganges und was davon möchte ich aktiv entscheiden? Worauf kommt es an und was ist wirklich wichtig? Alle Fragen und Gedanken sind willkommen sowohl in der konkreten Vorbereitung des eigenen Todes als auch als Begleiter von Menschen, die sich auf den Weg machen.

Wann ist was das Richtige? Rückblick auf den Forumabend im Oktober

Im Oktober war Dr. Matthias Gockel, Leiter des Schwerpunkts Palliativmedizin am Vivantes Klinikum im Friedrichshain, beim Forumabend zu Gast. Der Mediziner sprach zum Thema „Wann ist was das Richtige – die Wege Schwerkranker durch das Gesundheitssystem“. Denn immer wieder kommst es vor, dass schwerkranke Menschen auf einer Intensivstation laden, obwohl sie sich gar keine intensivmedizinische Versorgung mehr wünschen. Aber auch der entgegengesetzte Fall kann eintreten, dass Patienten auf eine Palliativstation oder ins Hospiz verlegt werden, obwohl noch der Wunsch nach einer kurativen Behandlung besteht. Die Ursachen für diese „Fehler“ sieht Dr. Gockel vor allem im Gesundheitssystem selbst. Die modernsten medizinischen Mittel stehen zur Verfügung, um auch das Leben schwersterkrankter noch um eine kurze Zeit zu verlängern. Die Frage, ob das auch im Sinne des Patienten ist, steht oft nicht an erster Stelle. Eine Patientenverfügung soll hier helfen. Aber Dr. Gockel gibt zu bedenken, dass viele Patientenverfügungen, gerade Vordrucke, sich oft wiedersprechen und die Entscheidung in der jeweiligen Situation nicht erleichtern. Als viel wichtiger erachtet er eine Vorsorgevollmacht. Aber auch diese ist nur dann wirklich hilfreich und wirksam, wenn der Vorsorgebevollmächtigte die Wünsche und Vorstellungen des Vollmachtgebers kennt. Wichtig ist hier das Gespräch! Dr. Gockel brachte als Leitfaden für ein solches Gespräch Fragen von der „Deutschen interprofessionellen Vereinigung für Behandlung im Voraus Planen“ mit. Fragen die, dadurch das sie nicht einfach mit ja oder nein zu beantworten sind, eindeutiger den Willen des Patienten darstellen und dem Vorsorgebevollmächtigten Sicherheit in seinen Entscheidungen geben.
Hier die Fragen der Deutschen interprofessionellen Vereinigung für Behandlung im Voraus Planen:
Wie gerne leben Sie?

Welche Bedeutung hat es für Sie, (noch lange) weiter zu leben?

Wenn Sie an das Sterben denken, was kommt Ihnen da in den Sinn?

Wenn ich Ihnen sagen könnte, dass Sie heute Nacht friedlich einschlafen und nicht mehr aufwachen, was würde das jetzt bei Ihnen auslösen?

Darf eine medizinische Behandlung dazu beitragen, Ihr Leben in einer Krise zu verlängern? Welche Belastungen und Risiken wären Sie bereit, dafür in Kauf zu nehmen?

Was soll auf keinen Fall geschehen?

Gibt es Situationen, in denen Sie nicht mehr lebensverlängernd behandelt werden wollen?

Wir danken Herrn Dr. Gockel für seinen offenen und zugewandten Vortrag und für die mitgebrachten Fragen, die viele von uns zum Nachdenken gebracht hat.
Potrait
Paul Pomrehn
Verwaltungsmitarbeiter im Stationären Lazarus Hospiz
© Christiane Potkowa

Lazarus Hospiz Forumabend Dezember

Am 12. Dezember laden wir in alter Tradition wieder zu einem Filmabend mit Punsch und Gebäck ein. Den Titel des Films erfahren Sie in der nächsten Ausgabe.
Gerne dürfen Sie diesen Newsletter auch an andere Interessierte weiterleiten oder Freundinnen und Freunde ermutigen, sich für den Lazarus Hospiz Newsletter anzumelden, damit die Idee der Hospizarbeit noch weiter in die Welt getragen werden kann.
Wenn Sie keine weiteren Informationen von uns möchten, benutzen Sie bitte den Link weiter unten für die Abmeldung.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Lazarus Hospiz

Anette Adam

Leitung Stationäres Lazarus Hospiz

Elizabeth Schmidt-Pabst

Leitung Ambulanter Lazarus Hospizdienst

Bernauer Str. 117
13355 Berlin
Tel: 030 / 46 705 276
Fax: 030 / 46 705 277
E-Mail: lazarushospiz-ambulant@lobetal.de
Web: https://www.lazarushospiz.de

Redaktion: Elizabeth Schmidt-Pabst, Andrea Biank, Paul Pomrehn
Logo HStL und Bethel