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Ausgabe 47 / May 2023
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Dabei ist Gott wirklich nicht weit entfernt von jedem einzelnen von uns Menschen. Denn in ihm leben wir und in ihm bewegen wir uns und sind wir.
(Die Bibel, Apostelgeschichte 17,27)

Wir grüßen Sie herzlich

mit einem Zitat aus der Bibel. Dieses Bibelwort aus der Apostelgeschichte stellt eine der Quintessenzen des Buches „Gott 9.0“ dar, welches Elizabeth Schmidt-Pabst, Leiterin des Ambulanten Lazarus Hospizdienstes, in diesem Newsletter vorstellen möchte.

Buchbesprechung „Gott 9.0 – Wohin unsere Gesellschaft wachsen wird“

„Gottes Kommen kündigt sich darin an, dass wir fühlen: So darf ich nicht bleiben!“ Friedrich Rittmeyer.

Die Entwicklung jedes Organismus wird durch die Umwelt, in der er lebt, vorangetrieben. Wie jeder andere Organismus, entwickelt sich auch der Mensch (individuell wie kollektiv) auf diese Weise. Aber woraus entspringt dann die Inspiration zur seelische Entwicklung des Menschen? Was ist es, was uns dazu beruft, die Bildung unserer Herzen und Seelen zu suchen?
Die Theologen Marion Küstenmacher, Tilmann Haberer und Werner Tiki Küstenmacher stellen in ihrem Buch „Gott 9.0 – Wohin unsere Gesellschaft wachsen wird“ das Modell „Spiral Dynamics - die biopsychosoziale Entwicklung des Menschen“ dar, um aufzuzeigen, wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird. Das Modell, welches ursprünglich von Clare Graves 1950 konzipiert und von Don Beck und später Ken Wilber weiterentwickelt worden ist, und in „Gott 9.0“ auf die spirituelle Entwicklung bezogen wird, zeigt, wie sich Wertesysteme und Grundüberzeugungen in typischen Gruppen zusammenfassen lassen, die aufeinander aufbauen. Diese Gruppen sind kultur- und länderübergreifend und zeigen zum Beispiel, dass die Werte und Grundüberzeugungen von Menschen, die sehr konservativen und religiösen Glaubens sind, ganz unabhängig von ihrer Religion, der sie angehören, viel mehr ähneln als die Werte von Menschen derselben Religion, die sich aber an den unterschiedlichen Enden der konservativen-liberalen Glaubens-Skala befinden.
Den neun Stufen der biopsychosozialen Entwicklung werden Farben zugeordnet, vermutlich um zu verhindern, dass eine Bewertung oder Hierarchisierung der Stufen erfolgt. Denn es geht keines Weges darum, sich in eine Hierarchie der „besseren“ oder „schlechteren“ Werte einzuordnen, sondern darum, zu erkennen, welche unterschiedlichen Werte es eigentlich gibt und welche Bedingungen es braucht, um diese Werte weiter zu entwickeln. Theologisch gesprochen geht es daher zu erkunden, wie die Wandlung, individuell wie kollektiv, von „Auge um Auge“ und „Zahn um Zahn“ zur „die andere Wange hinhalten“ von statten geht und welche Faktoren diese Entwicklung begünstigen oder verhindern.
Erschien im Gütersloher Verlagshaus, ISBN: 978-3-579-06546-5
Besonders bereichernd ist es im Buch „Gott 9.0“ in Erfahrung zu bringen, wie das Bild Gottes sich von Stufe zu Stufe verändert. So wird die Entwicklung des Gottesbilds von regenbringenden Stammesgöttern und furchterregenden Göttern der Macht, über die Vorstellung von Gott als allmächtigen Schöpfer oder allessehenden Richter zu „der persönliche Gott“, „Gott als Freund“, „ich bin in Gott und Gott ist in mir“-Erleben bis Gott als pulsierender Prozess oder als Poet der Welt aufgezeigt. Wie wir Gott sehen und wie wir seine Instanz in unserem Leben erfahren, prägt unsere Beziehung, nicht nur zur Gott, sondern auch zu unseren Mitmenschen und vor allem zu uns selbst.

„In Wirklichkeit ist Gott jedem von uns überhaupt nicht fern. Denn wir leben in ihm. Wir sind mit unserem ganzen Leben und Sein in ihn hinein verwoben. An seinem göttlichen Wesen haben wir teil.“ Paulus (Apostelgeschichte 17,27)
Elizabeth Schmidt-Pabst
Leiterin des Ambulanten Lazarus Hospizdienstes
©Britta Fey

EINLADUNG

zum LAZARUS HOSPIZ – BENEFIZ

Montag, den 08. Mai 2023 um 18.00 Uhr im Festsaal

THEMA: Achtsamkeit und Mitgefühl in Trauerprozessen-
Vortrag und Ritual
GAST: Elvira Sandkühler
seit 15 Jahren leitende Koordinatorin für die Trauerwegbegleitung des Evangelisches Diakoniewerkes Königin Elisabeth. Sie bildet ehrenamtliche Trauerwegbegleiter*innen aus und unterrichtet im Bereich Achtsame Trauer und Sterbebegleitung. Sie ist Yogalehrerin und MSC-Lehrende- „Achtsames Selbstmitgefühl“, als auch MBSR-Lehrende-„Stressbewältigung durch Achtsamkeit“. Sie fühlt sich im Bereich der Ritualarbeit, der Vergebung und Aussöhnung und im achtsamen Mitgefühl beheimatet.

Ich möchte Sie an meinem Wissen und an meiner langjährigen Erfahrung einer achtsamen Trauerwegbegleitung teilhaben lassen. Die Verbundenheit im Sinne einer Menschheitsfamilie steht dabei im Mittelpunkt. Abschied und Neubeginn sind unsere Lebensbegleiter*innen, von Geburt an bis zum Tod. Sie sind ein Teil unseres gemeinsamen Mensch Seins. Die Praxis der Achtsamkeit und des Mitgefühls kann uns in allen Phasen unseres Lebens darin unterstützen, sich neu zu orientieren, sich zu stabilisieren und sich selbst und den aufkommenden Erfahrungen mitfühlend zu begegnen. Dabei müssen wir weder etwas loslassen, noch gibt es ein richtig oder falsch.
Die von Kristin Neff und Christopher Germer erforschte Praxis des Selbstmitgefühls soll an diesem Abend auch Raum haben. Selbstmitgefühl ist die Fähigkeit, sich in der Leiderfahrung verständnisvoll und zugewandt zu begegnen. So, wie wir einem geliebten Wesen oder einem Menschen in Not begegnen würden. Die Praxis der Achtsamkeit und des Selbstmitgefühls ist eine Ressourcen aufbauende Praxis. Als Begleiter*innen unterstützen wir damit auch unsere Resonanzfähigkeit im Kontakt mit Trauernden und mit uns selbst, so dass Halt gebende Begegnungen für beide möglich sind.
Es wird Zeit für Austausch und für Stille geben. Der Vortrag endet mit einem Ritual.
Mögen wir uns allen Erfahrungen geduldig und verständnisvoll zuwenden.
Mögen wir Geborgenheit und sozialen Rückhalt erfahren.
Mögen wir uns so annehmen wie wir sind.
Mögen wir Frieden finden.

Lazarus Hospiz Forumabend Juni

Wir laden Sie herzlich, am 12. Juni 2023 zu unserem nächsten Forumabend mit dem Thema „Heilsames Erinnern- Impulse für die Sterbe- und Trauerwegbegleitung: Ideen für die Praxis“ mit Heike Olms ein.

Wir suchen Dich!

Pflegefachkraft bitte melden für Traumjob in unserem

Lazarus Hospiz Team:


E-Mail: a.adam@lobetal.de
Tel.: 030/46 705-550
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Mit herzlichen Grüßen aus dem Lazarus Hospiz

Anette Adam

Leitung Stationäres Lazarus Hospiz

Elizabeth Schmidt-Pabst

Leitung Ambulanter Lazarus Hospizdienst

Bernauer Str. 117
13355 Berlin
Tel: 030 / 46 705 276
Fax: 030 / 46 705 277
E-Mail: lazarushospiz-ambulant@lobetal.de
Web: https://www.lazarushospiz.de

Redaktion: Anette Adam, Elizabeth Schmidt-Pabst, Andrea Biank, Paul Pomrehn
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