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„Wenn der Januar der Monat der Veränderung ist, ist der Februar der Monat der dauerhaften Veränderung. Januar ist für Träumer… Februar ist für Macher.“
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(Marc Parent, *1961, französisch-kanadischer Geschäftsmann)
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Wir grüßen Sie herzlich
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Akzeptanz der Endlichkeit
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Miriam Klückmann (M.K.) – stellv. Pflegedienstleiterin - im Gespräch mit Kerstin Joachimsky (K.J.) – Mitarbeiterin in der Reinigung –
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M.K.: Liebe Frau Joachimsky, was hat Sie bewogen, die Stelle als Reinigungskraft bei uns anzunehmen?
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K.J.: Ich war bereits früher schon einmal in der Diakonie tätig und hatte mich für diesen Arbeitgeber entschieden, weil mir die Teamarbeit im sozialen Bereich gefallen hat. Anschließend arbeitete ich einige Jahre in der Gastronomie. Als mein Chef schwer erkrankte und schließlich im August 2024 starb, beschloss ich, wieder in den Pflegebereich zu wechseln. Durch einen glücklichen Zufall erfuhr ich, dass im Hospiz eine Reinigungskraft gesucht wurde und bewarb mich um diese Stelle.
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M.K.: Wie sehen Sie den Tod und das Sterben? Was bedeutet das für Sie persönlich?
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K.J: Der Tod ist für mich ein natürlicher Teil des Lebens. Ich habe mich damit auseinandergesetzt, als ich Menschen aus meiner Familie sowie Verwandte und Bekannte verloren habe. Ich habe daher keine Berührungsängste und der Tod gehört nun mal zum Leben dazu. Ich sehe es nicht als Ende, sondern als Abschluss eines Lebens an. Wenn jemand sehr schwer krank ist und einen langen Krankheitsweg hat, sehe ich es eher so: „endlich hat er es geschafft“. Ich sehe die Menschen tagtäglich während meiner Arbeit. Ich sehe, wie sie sich verändern und spüre, wenn sich jemand „auf den Weg macht“. Wenn ich dann wieder eine Kerze vor der Tür stehen sehe, verabschiede ich mich in Gedanken.
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M.K.: Was bewegt Sie während Ihrer Arbeit? Gibt es Momente der Nähe mit den Gästen?
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K.J.: Ich habe das Gefühl, ich werde hier gebraucht. Im Team geht man sehr gut miteinander um und ich kann selbständig arbeiten. Wie schön, dass hier so eine angenehme Atmosphäre ist. Eine Atmosphäre, die durch Ruhe und Freundlichkeit geprägt ist. Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, bis zu meiner Rente hier zu arbeiten. Ich bemühe mich, die Gäste in den kurzen Begegnungen zu unterstützen und zu begleiten. Die Gäste sind meistens schon über kurze Gespräche froh und erzählen Kleinigkeiten aus ihrem Alltag oder bitten mich, ihnen zur Hand zu gehen, wie z.B. das Fenster aufzumachen oder den Bleistift anzuspitzen. Im Alltag entstehen daher schon Momente der Nähe, besonders, wenn man sich über eine längere Zeit fast täglich sieht. Sie reden meist weniger vom Tod, sondern berichten mir aus dem Hier und Jetzt.
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Miriam Klückmann und Kerstin Joachimsky in der Bibliothek des Lazarus Hospizes
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M.K.: Hat sich Ihre Sicht auf das Thema Tod und Endlichkeit verändert, seit Sie im Hospiz arbeiten?
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K.J.: Nein, ich habe mich schon vorher mit dem Thema auseinandergesetzt. Meine Arbeit im Hospiz hat mir geholfen, meine eigene Perspektive darauf zu stärken. Ich habe mich noch stärker für die Schönheit des Lebens entschieden, da ich täglich Menschen erlebe, die ihr Leben auskosten und die Zeit schätzen. Ich habe auch schon viele Verluste erfahren müssen und dabei sehr gelitten. Für mich war aber klar, dass besonders meine Familie mich braucht. Mein Partner unterstütze mich so sehr und durch die Zeit habe ich wieder gelernt Glück zu empfinden und glücklich zu sein, mit dem was ich habe.
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M.K.: Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?
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K.J.: Ich glaube, dass es nach dem Tod etwas Anderes gibt als wir uns vorstellen können. Wenn ich an meine Liebsten denke, die bereits verstorben sind, spüre ich manchmal, als ob noch etwas da ist. Es sind Momente, die schwer zu erklären sind, aber diese bleiben ganz bei mir.
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Buchtipp von Claudia Trautloft
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Kaltes Krematorium von József Debreczeni
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Die Wiederentdeckung nach 70 Jahren, erstmals auf Deutsch: »Ein literarischer Diamant, scharfkantig und kristallklar«, schreibt die »Times« über József Debreczenis Erinnerungen an Auschwitz. Sein bewegender Bericht aus den Vernichtungslagern gilt als eines der größten Werke der Holocaust-Literatur. In ihrem Nachwort setzt sich Carolin Emcke mit diesem bewegenden Memoir eines Überlebenden auseinander und reflektiert darüber, was es für uns heute bedeutet, dieses Buch zu lesen.
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Der renommierte ungarische Journalist und Dichter József Debreczeni wurde 1944 als Jude nach Auschwitz deportiert, es folgten zwölf albtraumhafte Monate in verschiedenen Konzentrationslagern. Seine letzte Station war das »Kalte Krematorium«, die Krankenbaracke des Zwangsarbeitslagers Dörnhau.
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Kurz nach der Befreiung schrieb József Debreczeni seinen Bericht: eine gnadenlose Anklage von höchster literarischer Qualität. Mit präzisen Beschreibungen, dem Mittel der Ironie und mitunter einem beißenden Humor bringt er uns die Menschen nahe, denen er in der Haft begegnet ist und deren Erfahrungen in den Lagern mit dem Verstand kaum zu begreifen sind. Erstmals 1950 auf Ungarisch veröffentlicht, geriet es in Vergessenheit - mehr als 70 Jahre später wurde es in 15 Sprachen übersetzt.
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Erschienen im November 2024 im S. FISCHER Verlag
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Patientenfürsprecherin im Stationären Lazarus Hospiz
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EINLADUNG
zum LAZARUS HOSPIZ – FORUM
Montag, den 10. Februar 2025 um 18.00 Uhr im Festsaal
GAST:
Anke Carraro-Walter
von Beruf Dozentin an der Evangelischen Hochschule Berlin im Fachbereich Religionspädagogik und Diakonik, seit einigen Jahren als Supervisorin in Einrichtungen des sozialen Bereichs bzw. der Diakonie tätig, auch in unterschiedlichen Hospizen in Berlin.
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In der Hospizarbeit begegnen haupt- und ehrenamtlich mitarbeitende Menschen in ihrer verletzlichsten Lebensphase. Dabei ist es entscheidend, eine Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden: Nähe, um empathisch und mitfühlend zu begleiten, und Distanz, um die eigene psychische und emotionale Gesundheit zu schützen. Diese Veranstaltung widmet sich den Herausforderungen und Chancen dieses Spannungsfeldes. Gemeinsam möchten wir über die Bedeutung von professionellen Grenzen, Selbstfürsorge und achtsamer Kommunikation nachdenken.
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Lazarus Hospiz - Forumabend im März
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Im März ist unser Seelsorger Hans Bartosch zu Gast beim Forumabend und liest unter dem Titel Von der Seele aus seinem Seelsorgertagebuch.
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Gerne dürfen Sie diesen Newsletter auch an andere Interessierte weiterleiten oder Freundinnen und Freunde ermutigen, sich für den Lazarus Hospiz Newsletter anzumelden, damit die Idee der Hospizarbeit noch weiter in die Welt getragen werden kann.
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Mit herzlichen Grüßen aus dem Lazarus Hospiz
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Anette Adam
Leitung Stationäres Lazarus Hospiz
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Elizabeth Schmidt-Pabst
Leitung Ambulanter Lazarus Hospizdienst
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Redaktion: Anette Adam, Elizabeth Schmidt-Pabst, Andrea Biank, Paul Pomrehn
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